Fazit der Jahreshauptversammlung am 14.10.2011
Es wurde schon einiges bewegt und erreicht, aber es gibt noch sehr viel mehr zu tun
Auf unserer Jahreshauptversammlung konnten wir auf ein ereignis- und an vielen Stellen auch erfolgreiches erstes Vereinsjahr zurückblicken.
Unsere Aufgabe im ersten Jahr haben wir vor allem darin gesehen, über die UN-Behindertenrechtskonvention und das daraus abzuleitende Menschenrecht von Kindern mit Behinderungen auf gemeinsames Lernen in Regelkindergärten und Regelschulen zu informieren. Zu diesem Zweck wurden verschiedenste Informationsmaterialien erarbeitet und verteilt und eine Vereinshomepage erstellt, die als Informationsquelle und Vernetzungsmittel dienen soll.
Wie aus dem Jahresbericht des Vorstandes auch hervorging, wurde eine Vielzahl von Gesprächen mit Eltern, Fachleuten aus verschiedenen Bereichen und vielen anderen Interessierten geführt. Dabei wurde auch eine breit angelegte Vernetzung mit anderen Organisationen, insbesondere der Selbsthilfe und dem Kreisbehindertenbeauftragten, Friedhelm Hoffmann, aufgebaut.
In zahlreichen Gesprächen mit politischen Vertreter/innen und Mitarbeitern der Verwaltung wurden verschiedenste Themenbereiche besprochen: z.B. die Erstellung eines Inklusionsplans für den Kreis Olpe, die Unterstützung von Kindern mit besonderen Förderbedarfen durch Schulassistenten, die Ressourcensteuerung bei der Entwicklung eines inklusiven Bildungssystems. Auch mit Landrat Frank Beckehoff konnte das Thema Inklusion und die Entwicklungen im Kreis Olpe und im Land NRW zweimal in persönlichen Gesprächen erörtert werden.
Zum Thema Inklusion und Gemeinsamer Unterricht wurden an verschiedensten Stellen Informationsvorträge gehalten: u.a. in den Schulausschüssen in Kirchhundem und Olpe und dem Förderschulausschuss des Kreises, im Olper Jugendparlament, bei der SPD-Kreistagsfraktion, bei Fachleuten aus dem Bereich der Frühförderung (AufWind), auf der Beiratssitzung des Vereins für Menschen mit Behinderungen im Kreis Olpe, bei eigenen Veranstaltungen für Eltern, Fachleute und andere Interessierte.
Im Rahmen der Veranstaltungsreihe „Gelingende Inklusion“ haben wir gemeinsam mit dem Kreisbehindertenbeauftragten Friedhelm Hoffmann und der Arbeitsgemeinschaft der Selbsthilfegruppen begonnen, beispielhaft Schulen vorzustellen, die erfolgreich Schüler mit und ohne Behinderungen unterrichten. Hiermit soll aufgezeigt werden, wie erfolgreich und gewinnbringend für alle Schüler Gemeinsamer Unterricht schon an vielen Schulen im Land praktiziert wird und welche Rahmenbedingungen dafür erforderlich sind.
Besonders erfreut zeigten sich die Vereinsmitglieder über die Entscheidung des Olper Kreistags, in Abstimmung mit den sieben kreisangehörigen Kommunen einen Inklusionsplan für den Kreis zu erarbeiten. Im Zuge der Bearbeitung eines zusammen mit neun anderen Vereinen und Initiativen gestellten Bürgerantrags hatten sich in verschiedenen Kreis- und Kommunengremien engagierte Diskussionen hierzu ergeben.
Ein besonderer Termin in der Arbeit des Vereins war auch das persönliche Gespräch mit NRW-Bildungsministerin Löhrmann im kleinen Kreis von Elternvertretungen.
Verstärkter Einsatz für gute Bedingungen für Inklusion in Kindergärten und Schulen
Doch auf der Versammlung wurde nicht nur über freudige Entwicklungen in Bezug auf das Thema des Vereins berichtet. Eltern äußerten deutlichen Unmut über die Verschlechterung der Bedingungen des Gemeinsamen Unterrichts im Kreis Olpe. Sie berichteten, dass spürbar weniger Sonderpädagogenstunden zur Förderung ihrer Kinder zur Verfügung stehen und dass bei Ausfällen die Regelschulen dann mit der Aufgabe des Gemeinsamen Unterrichts alleine gelassen werden. Die Anwesenden waren sich einig: Zufriedenstellende personelle Ressourcen sind eine Grundvoraussetzung für erfolgreichen Gemeinsamen Unterricht für nichtbehinderte und behinderte Schüler.
In Zeiten des Umbruchs hin zu einem inklusiven Bildungssystem sind viele Herausforderungen zu meistern und nicht an allen Schulen ist eine unmittelbare Verbesserung der Bedingungen zu erwarten – sie dürfen sich jedoch keinesfalls verschlechtern und dadurch die Qualität des GU ernsthaft in Frage stellen.
Ihren engagierten Einsatz für gute Bedingungen für den GU wollen die Vereinsmitglieder in Zukunft daher verstärken, um so für qualitativ hochwertiges gemeinsames Leben und Lernen für alle Schüler in der Schule einzutreten.
Vernetzung und Beratung von Eltern mit Kindern mit Behinderungen und besonderen Förderbedarfen
Dabei wurde als ein Schwerpunkt für die Arbeit des Vereins im kommenden Jahr die weitere Vernetzung und Beratung von Eltern festgelegt. Wenn sich in verschiedensten Gebieten des Kreises Olpe Eltern zusammenfinden, die für Ihre Kinder das gemeinsame Lernen in Regelkindergärten und -schulen möchten, wird es einfacher für die entsprechenden guten Bedingungen an den örtlichen Einrichtungen einzutreten.
In der Zukunft soll ein regelmäßiges offenes und lockeres Treffen für Eltern behinderter Kinder, aber auch andere Interessierte stattfinden. Ein erstes Treffen soll wahrscheinlich noch im Dezember diesen Jahres stattfinden. Mehr dazu bald hier auf der Homepage.
Neue Mitglieder – Eltern, Fachleute und andere Interessierte am Thema – sind dem Verein jederzeit herzlich willkommen.
Lesen Sie hier einen Pressebericht über die Jahreshauptversammlung unseres Vereins – Inklusion: Nicht alles läuft wirklich rund.