Einladung zum Bürgerfest des Bundespräsidenten
Ein wunderbarer Tag und Abend im Garten des Schloss Bellevue
Am 5. September waren mit den Vorsitzenden Thomas Heinemann und Thomas Franzkowiak und Ihren Ehefrauen Petra Heinemann und Eva Franzkowiak Vertreter unsers Vereins Gemeinsam leben, gemeinsam lernen – Olpe plus e.V. zum Bürgerfest des Bundespräsidenten im Schloss Bellevue eingeladen.
Mit der persönlichen Einladung zum Fest würdigt Bundespräsident Joachim Gauck laut Einladungstext BürgerInnen und Bürger, die sich um das Gemeinwohl verdient gemacht haben. Dabei soll das Bürgerfest mit rund 4000 Gästen nach Worten von Bundespräsident Gauck die hohe Bedeutung des Ehrenamts für die Zivilgesellschaft hervorheben.
Für die mit der Einladung verbundene Würdigung des ehrenamtlichen Einsatzes für inklusive Bildung möchten wir uns herzlich bedanken!
Park vom Schloss Bellevue als Bühne für das Ehrenamt
Beim Bürgerfest wurde der Park des Schloss Bellevue laut Hompepage des Bundespräsidenten zur Bühne für die Tatkraft der freiwillig Engagierten in Umweltschutz, Sozialprojekten sowie in Sport, Kirche, Kunst und Kultur. Initiativen, Organisationen und Unternehmen informierten über ihre ehrenamtliche Arbeit: über Projekte, die die Inklusion behinderter Menschen fördern, die Unterstützung hilfebedürftiger Menschen in Krankenhäusern oder die Verbesserung von Bildungschancen Jugendlicher etwa in Burundi, Ruanda oder Uganda.
Gauck dankte den Geladenen in einer beeindruckenden und sehr heiteren Eröffnungsansprache
„Danke für die unzähligen Stunden ehrenamtlicher Arbeit, die Sie unserem Land schenken!
Danke für Ihre Entschlossenheit und Ihre Ausdauer, für Ihre Fantasie und Ihr Einfühlungsvermögen, für all Ihre Talente und Fähigkeiten, die Sie in Ihre freiwilligen Aufgaben einbringen.
Danke vor allem dafür, dass Sie Ihr Bürgersein nicht nur als Katalog von Rechten und Ansprüchen verstehen, sondern auch als Aufforderung – manche würden sogar sagen: als Verpflichtung –, gesellschaftliche Verantwortung zu übernehmen.
Und nicht zuletzt danke dafür, dass Ihre Familien Sie dabei unterstützen, dass Partner und Kinder nicht murren, wenn Zeit und Kraft in ein Ehrenamt fließen.“
Die ganze Rede des Bundespräsidenten können Sie hier nachlesen: Eröffnungsrede des Bundespräsidenten
Das Bürgerfest
Nach seiner Ansprache besuchte Bundespräsident Gauck dann gemeinsam mit seiner Lebensgefährtin Daniela Schadt das Fest und informierte sich über die vielfältigen Formen des ehrenamtlichen Engagements. Ein umfangreiches Programm mit Musik- und Theateraufführungen für Jung und Alt, Gesprächsrunden sowie Rundgänge durch das Schloss Bellevue machten das Bürgerfest des Präsidenten zu einem besonderen Abend.
Zu den Höhepunkten des von den TV-Moderatoren Barbara Schöneberger und Eckart von Hirschhausen moderierten Fests zählten dabei sicherlich die Auftritte von Wolfgang Niedeckens BAP und Andreas Bourani und – nicht zu vergessen – ein musikalisch untermaltes Feuerwerk, das den Abendhimmel über Schloss Bellevue zum Leuchten brachte (Bilder finden sich am Ende der Seite).
Übergabe eines Briefs an Bundespräsident Gauck
Für die Einladung zum Fest dankten die Vertreter unseres Vereins Gemeinsam leben, gemeinsam lernen – Olpe plus e.V. Präsident Gauck mit einem persönlichen Brief. In diesem baten sie den Bundespräsidenten unter anderem, sich für die Inklusion aller Menschen im Sinne einer solidarischen und zukunftsfähigen Gesellschaft einzusetzen.
Seine Einstellung zum Thema Inklusion hat Bundespräsident Gauck unlängst beim 50. Jubiläum der Aktion Mensch kundgetan:


„Das Wir gewinnt. In diesem Satz schwingt alles mit, was Inklusion kennzeichnet: Eine Gesellschaft, die sich nicht aufteilen will und aufteilen lässt in die Einen und die Anderen, sondern die gemeinsame Werte, gemeinsame Aufgaben und gemeinsame Ziele in den Mittelpunkt rückt. Eine Kraftanstrengung, die von allen getragen wird, also von Menschen mit und ohne Behinderung, und ein Gewinn, der sich nicht allein materiell bemisst, sondern an einem universellen Kriterium, an der Menschenwürde.[…]
Meine eigene Haltung hat sich in den letzten Jahren vor allem durch persönliche Begegnungen gefestigt. Inklusion, so habe ich begriffen, ist eine enorme Herausforderung, keine Frage. Aber Inklusion ist auch keine Utopie. Sie ist eines der anspruchsvollsten Emanzipationsprojekte unserer Zeit. Inklusion folgt einem zutiefst humanen Prinzip, denn allen Menschen – ungeachtet ihrer angeborenen oder erworbenen Unterschiede – soll die bestmögliche Teilhabe und die bestmögliche Entwicklung möglich sein.[…]
In einer inklusiven Gesellschaft sind wir erst dann angekommen, wenn Menschen mit Behinderung das gleiche Maß an Hoffnungen, das gleiche Maß an Wünschen zugestanden wird wie jedem anderen Menschen auch. Dazu ist es erforderlich, dass niemand mehr auf die permanente Opferrolle festgelegt wird, wenn alle eine echte Wahl haben, wie sie ihr Leben gestalten wollen.
Der wichtigste Perspektivwechsel, den wir als Gesellschaft schaffen müssen, ist die Verlagerung unserer Aufmerksamkeit weg von den Defiziten und hin zu den bislang ungenutzten Möglichkeiten. Inklusion konzentriert sich nicht auf Behinderung, sondern sie baut auf Enthinderung.“
Die ganze Rede des Bundespräsidenten können Sie hier nachlesen: Rede zum Jubiläum der Aktion Mensch, 7. Oktober 2014